08.09.2017
Fröbel-Spielplatz am Evangelischen Allianzhaus eingeweiht
Feierliche Eröffnung der „Fröbel-Arche“ mit vielen Kindern und Ehrengästen
© Foto: Allianzhaus
„Kommt, lasst uns unseren Kindern leben!“ – dazu hatte einst der deutsche Pädagoge und Schüler Pestalozzis, Friedrich Fröbel (1782-1852), aufgerufen. Als Begründer des „Kindergartens“ - der erste entstand 1840 in Bad Blankenburg - erkannte er „das Spiel als wichtigstes Bildungsmittel“ in der Entwicklung von Kindern und betrachtete es als das „große Spiel des Lebens selbst - in seinen Anfängen“, erklärte Margitta Rockstein als ausgewiesene Fröbelexpertin und ehemalige Leiterin des Fröbel-Museums am 08. September 2017 im Thüringischen Bad Blankenburg. Anlass war die feierliche Einweihung der „Fröbel-Arche“, eines in Kooperation neu errichteten Spielplatzes auf dem Gelände des Evangelischen Allianzhauses. „Friedrich Fröbel wäre mit diesem Projekt sehr einverstanden gewesen“, so Rockstein.
Hartmut Steeb, Geschäftsführer des Evangelischen Allianzhauses und zugleich als Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz auch Vertreter des Gesellschafters des Allianzhauses, nahm in seiner Eröffnungsrede Bezug auf Fröbels herausragende pädagogische Leistung. Man müsse fragen, was das Evangelische Allianzhaus und die Deutsche Evangelische Allianz mit den Ideen und Erkenntnissen Fröbels heute verbindet. Es sei der „hohe Respekt vor jedem einzelnen Kind als Würdenträger Gottes. Seine Würde empfängt der Mensch nicht erst mit seinem Selbstbewusstsein, nicht mit seinem Erwachsen-Werden, nicht mit der Volljährigkeit“ so Steeb. Jeder Mensch sei „Würdenträger Gottes von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an, auch als neugeborenes Kind, auch als Kleinkind – einfach immer, als Mensch.“ Darum sei auch der Weg nicht weit gewesen zur Idee der Koordinatorin der regionalen Leader Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt, Frau Kinsky, auf einem Teil der Parkanlage des Evangelischen Allianzhauses einen Spielraum zu schaffen im Andenken an Friedrich Fröbel, der dessen Gedanken aufnehme, „nicht nur als historisches Denkmal, sondern als wirklichen Spielraum für die Kinder von heute“. Denn, so Steeb, „hier soll der Raum sein für Kinder zum Leben und mit Kindern zum Leben!“.
Bürgermeister Frank Persike, zugleich Vorsitzender des regionalen Fröbelkreises, dankte allen Akteuren für die Initiative und gelungene Fertigstellung des Objekts. Er verwies gleichzeitig auf weitere Höhepunkte in der Fröbeldekade, welche von 2013 - 2023 entlang von jeweiligen Themenjahren, die aus verschiedenen Blickwinkeln Antworten geben sollen auf die Frage nach der Bedeutung der Fröbelschen Philosophie für unser heutiges Leben, stattfindet.
Das Spielgelände wurde mit der Bitte um Gottes Schutz und Segen feierlich eröffnet. Michael Wegner, Superintendent des Kirchenkreises Rudolstadt-Saalfeld, erinnerte zuvor mit einem Zitat aus dem Markusevangelium an die Jesus-Worte „Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen“ und hob die Bedeutung des freien kindlichen Spiels in Garten und Natur als ein Abbild des paradiesischen Reiches Gottes auf unserer Erde hervor.
Damit im Garten des Evangelischen Allianzhauses dieser Spielraum für Kinder als „Fröbel-Arche“ entstehen konnte, war das Zusammenwirken verschiedener Akteure und Mitwirkender ausschlaggebend. Hartmut Steeb dankte für die enge Zusammenarbeit mit dem Fröbel-Arbeitskreis und die Umsetzung durch die Firmen „Kultur-Insel“ und Garten- und Landschaftsbau Bierbach sowie das Engagement der eigenen Mitarbeiter. Zur Finanzierung trugen sowohl die Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland als auch der Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld bei; zudem erhielt das Projekt eine Förderung der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds. Auch die Volksbank Gera - Jena - Rudolstadt, die Evangelische Bank und der CDU-Stadtverband Bad Blankenburg haben sich an der Finanzierung maßgeblich beteiligt, wofür Steeb noch einmal herzlich dankte.
Das Evangelische Allianzhaus lädt Eltern und Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern herzlich ein, in den nächsten Wochen und Monaten vom neueröffneten und öffentlich zugänglichen Spielplatz regen Gebrauch zu machen und dort etwas Zeit mit den Kindern im Spiel zu verbringen. Denn, so ein Zitat von Friedrich Fröbel: "Kinder sind wie Blumen. Man muss sich zu ihnen niederbeugen, wenn man sie erkennen will".